Das Mittelhochdeutsche Wörterbuch von Georg Friedrich Benecke, Wilhelm Müller und Friedrich Zarncke (=BMZ) ist zwar das älteste Wörterbuch des Verbundes, aber als maßgebendes Wörterbuch zur mittelhochdeutschen Sprache bis heute unersetzt. Der BMZ behandelt vor allem die Sprache der „klassischen“ Periode mittelhochdeutscher Dichtung. Wörter und Wendungen, aber auch Orts- und Personennamen aus den Texten eines Hartmann, Wolfram,
Gottfried oder Walther sind im BMZ umfassend dargestellt. Einen besonderen Schwerpunkt der BMZ-Artikel bildet die Behandlung syntaktischer Zusammenhänge. Dem entspricht auch die ausführliche Erläuterung des Gebrauchs von Partikeln und Funktionswörtern, die z.B. im Handwörterbuch Lexers wesentlich knapper gehalten ist. Bei der Suche nach einem Stichwort ist zu berücksichtigen, dass der BMZ ein Wortfamilienwörterbuch ist, die Lemmata also nicht alphabetisch, sondern nach Wortstämmen geordnet sind. Zu Beginn jeder Artikelreihe steht daher das in Versalien gesetzte Lemma, dessen Stamm die Basis für die Bildung der weiteren Mitglieder der Wortfamilie war. Alle weiteren Mitglieder dieser Familie, also sämtliche Wörter, die durch Zusammensetzung oder Ableitung aus den Stammwörtern hergeleitet werden können, werden als Teil der Wortfamilie verbucht. In unserer Lemmalaufleiste ist der Aufbau der Wortfamilien durch den Einzug aller Nicht-Stammwörter abgebildet.
BMZ = Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Mit Benutzung des
Nachlasses von Georg Friedrich Benecke ausgearbeitet von Wilhelm Müller
und Friedrich Zarncke. 3 Bde. Leipzig 1854–1866.