Nur wenige Jahre nach dem Abschluß des Mittelhochdeutschen Wörterbuchs, das G. F. Benecke, W. Müller und F. Zarncke als Wortfamilienwörterbuch angelegt hatten, regte sich das Bedürfnis nach einem leichteren Zugriff auf die mittelhochdeutschen Stichwörter. So entstand das Mittelhochdeutsche Handwörterbuch von Matthias Lexer als alphabetischer Index zum BMZ. Zugleich bemühte sich Lexer darum, ein bequem zu benutzendes Handwörterbuch zu schaffen, und trug außerdem Wörter und Belege aus neu publizierten Quellen nach; das Titelblatt gibt die dreifache Funktion des Handwörterbuchs denn auch deutlich zu erkennen. Ergänzend zum BMZ bezieht der Lexer insbesondere Texte aus dem späten Mittelalter ein und erweitert den Kreis der Textsorten vor allem um chronikalisches, rechtliches und religiöses Schrifttum. Auf diese Weise verzeichnet der Lexer ca. 34.000 neue Stichwörter. Als Index bleibt das Handwörterbuch allerdings ganz eng auf den BMZ bezogen; Artikel zu solchen Stichwörtern, die auch im BMZ belegt sind, müssen stets mit den entsprechenden BMZ-Artikeln zusammen gelesen werden.
Lexer = Matthias Lexer: Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. 3 Bde. Leipzig 1872–1878.