Das Findebuch ist nicht eigentlich ein Wörterbuch, sondern ein lexikographisches Hilfsmittel besonderer Art. Denn die Artikel des Findebuchs sind lediglich Wegweiser zu den Glossaren solcher mittelhochdeutscher Texte, die in den vielen Jahren nach dem Abschluß des Lexer durch Editionen neu erschlossen worden sind. Die Artikel bezeugen insofern die Verbreitung eines Wortes durch die für das Findebuch verwerteten Quellen, wirkliche Erklärungen zu Wortgebrauch und –bedeutung allerdings müssen stets über die exzerpierten Glossare ermittelt werden. Um die Handhabe des Findebuchs zu erleichtern, sind die Stichwörter in aller Regel mit Lexer angesetzt. Eine wichtige Ausnahme stellen die trennbaren Verben dar, die nicht in Reihenartikeln zur jeweiligen Partikel, sondern stets an ihrer alphabetischen Stelle gebucht worden sind. Für das Findebuch wurden inbesondere die Anhänge aus den Ausgaben in den großen Editionsreihen wie den „Deutschen Texten des Mittelalter“ und des „Stuttgarter literarischen Vereins“, aber auch zu den Ausgaben der Mystiker Eckhardt, Tauler und Seuse ausgewertet. Der Wortschatz der deutschsprachigen Mystik und Scholastik, biblischer Texte und vieler geistlicher Quellen, die in den älteren Wörterbüchern gar nicht oder nur unzureichend berücksichtigt waren, wird im Findebuch damit umfassend dokumentiert.
FindeB = Findebuch zum mittelhochdeutschen Wortschatz
von Kurt Gärtner, Christoph Gerhardt, Jürgen Jährling, Ralf Plate, Walter Röll,
Erika Timm. Mit einem rückläufigen Index. Stuttgart 1992.